Wirtschaftschemie

Der Studiengang Wirtschaftschemie vereint in besonderer Weise die Fächer Chemie und Wirtschaft. Er richtet sich daher an Studieninteressierte, denen analytisches Denken Freude bereitet und die sowohl Interesse an natur- als auch an wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen haben. Die Vertiefung und Spezialisierung in einzelnen Fachinhalten (Chemie und BWL) kann je nach Studienort sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang erfolgen.

Naturwissenschaftliche Inhalte werden – ähnlich wie im klassischen Chemiestudium – anhand von Labor- und Forschungspraktika, Seminaren und Vorlesungen vermittelt. Anders als im klassischen Chemiestudium erfolgt im Studiengang Wirtschaftschemie allerdings eine gezieltere Spezialisierung auf ausgewählte Kernthemen aktueller chemischer Forschungsbereiche.

Im wirtschaftswissenschaftlichen Teil des Studiums steht die Anwendung wissenschaftlicher Konzepte auf Managementfragen der chemischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie sowie verwandter Branchen im Fokus. Der Vermittlung wirtschaftswissenschaftlicher Kompetenzen dienen hier neben Vorlesungen oft Seminare und Fallstudienübungen. Fallstudien sind Beispiele aus der Unternehmenspraxis, anhand derer die Studierenden die Entscheidungssituation des Managements nachvollziehen und eigene Vorschläge erarbeiten.
Wirtschaftschemikerinnen und -chemiker streben eine Karriere außerhalb der klassischen Laborlaufbahn an.
Die gezielte Vermittlung chemischer, betriebswirtschaftlicher und fächerübergreifender Kompetenzen qualifiziert die Studierenden für einen Arbeitsmarkt, der immer stärker durch das Zusammenwachsen verschiedener Fachrichtungen geprägt wird. Der nach wie vor junge Studiengang erfreut sich daher sowohl unter Studierenden als auch unter Arbeitgebenden wachsender Beliebtheit.

Prinzipiell existieren zwei verschiedene Modelle nach denen das Studienfach Wirtschaftschemie studiert werden kann: das Bändermodell und das konsekutive Modell.
Im Bändermodell werden Chemie und Wirtschaftswissenschaften sowohl im Bachelorstudium als auch im Masterstudium gelehrt.
Beim konsekutiven Modell werden zunächst grundlegende Kompetenzen im Rahmen eines chemieorientieren Bachelorstudium (z.B. BSc. Chemie oder BSc. Lebensmittelchemie) erworben, auf die dann der Masterstudiengang Wirtschaftschemie aufbaut. Den Studierenden wird so grundsätzlich die Möglichkeit offen gehalten, sich nach ihrem Bachelorstudium ggf. noch für einen monodisziplinären Fachabschluss zu entscheiden (z.B. MSc. Chemie oder MSc. Lebensmittelchemie).

Bachelor- und Masterstudium enden jeweils mit einer Abschlussarbeit. In dieser bearbeiten die Studierenden jeweils selbstständig ein chemisches oder wirtschaftswissenschaftliches Problem mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden. Entsprechende Arbeiten können in Kooperation mit einem Unternehmen der chemischen Industrie, auf theoretischer Basis oder klassisch-chemisch im Labor angefertigt werden. Im betriebswirtschaftlichen Bereich sind konzeptionelle Arbeiten, etwa zur Erfolgsmessung von Kooperationen mit Lieferfirmen sowie empirische Praxisarbeiten möglich, in denen Mitarbeitenden in Unternehmen zum Forschungsthema, zum Beispiel zur Ideenfindung am Beginn des Forschungs- und Entwicklungsprozesses befragt werden. Im stärker chemisch orientierten Bereich sind teilexperimentelle Arbeiten in Kooperation mit einer Forschungsgruppe des Fachbereichs Chemie möglich, z.B. zur Entwicklung neuer Reaktionsverfahren und ihrer wirtschaftlichen Bewertung.

Insgesamt bieten in Deutschland neun Hochschulen an den Fachbereichen Chemie das Studienfach Wirtschaftschemie an: Clausthal, Düsseldorf, Idstein, Kaiserslautern (Studienfach Bachelor: Chemie mit Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften ), Kiel, Münster, Regensburg, Rostock und Ulm. Die jeweiligen Hochschulen setzen in Hinblick auf Studieninhalte und -ablauf unterschiedliche Schwerpunkte. Studieninteressierte sollten sich im Vorfeld bezüglich möglicher Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen der jeweiligen Hochschulen erkundigen.

Der Abschluss MSc. Wirtschaftschemie befähigt zur Promotion in den Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) oder den Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. pol.).
Der Studiengang Wirtschaftschemie sieht vor, dass „frischgebackene“ Wirtschaftschemikerinnen und -chemiker direkt in das Berufsleben einsteigen. Ein enger Praxisbezug, z.B. während der Masterarbeit, wirkt hier unterstützend. Die Promotion bietet zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten, ist aber nicht Bestandteil der typischen Karriereplanung von Wirtschaftschemikerinnen und -chemikern.

Schematischer Vergleich des konsekutiven Modells und des Bändermodells

Der berufliche Alltag von Wirtschaftschemiker*innen ist durch ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Kommunikation mit Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens (z.B. Kund*innen und Lieferfirmen) geprägt. Von Wirtschaftschemiker*innen wird erwartet, dass sie komplexe Produkte und Prozesse der chemischen Industrie verstehen, diese verständlich kommunizieren und vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Aspekte bewerten und vermarkten.

Dafür ist es unbedingt notwendig, dass Wirtschaftschemiker*innen sowohl die „Sprache“ der Naturwissenschaften als auch die der BWL sprechen, verstehen und schnell unterschiedliche Perspektiven einnehmen können. Sie qualifizieren sich so u.a. für das Management von Schnittstellen im Unternehmen, zur Tätigkeit in Unternehmensfunktionen, die sich durch das ganze Unternehmen ziehen (wie Controlling, Nachhaltigkeits- oder Innovationsmanagement) und zur Erfüllung besonderer Aufgaben in einzelnen Funktionen des Wertschöpfungsprozesses.

Im Einkauf gestalten Wirtschaftschemiker*innen z.B. die Beziehungen des Unternehmens mit seinen Lieferfirmen und erarbeiten Ansätze, um die Beschaffung kostengünstig zu gestalten. In der Forschungsabteilung (F&E) erarbeiten sie u.a. Strategien zum Schutz von Forschungsergebnissen und beteiligen sich an der Produktentwicklung. In der Produktion sind sie bspw. an der Einstufung der Wirtschaftlichkeit von Produktionsverfahren beteiligt. Im Marketing und im Vertrieb werden sie z.B. eingesetzt, um Marketingstrategien zu entwickeln.

Einsatzgebiete für Wirtschaftschemiker im Wertschöpfungsprozess der chemischen Industrie
Fach

Der Studiengang Wirtschaftschemie vereint in besonderer Weise die Fächer Chemie und Wirtschaft. Er richtet sich daher an Studieninteressierte, denen analytisches Denken Freude bereitet und die sowohl Interesse an natur- als auch an wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen haben. Die Vertiefung und Spezialisierung in einzelnen Fachinhalten (Chemie und BWL) kann je nach Studienort sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudiengang erfolgen.

Naturwissenschaftliche Inhalte werden – ähnlich wie im klassischen Chemiestudium – anhand von Labor- und Forschungspraktika, Seminaren und Vorlesungen vermittelt. Anders als im klassischen Chemiestudium erfolgt im Studiengang Wirtschaftschemie allerdings eine gezieltere Spezialisierung auf ausgewählte Kernthemen aktueller chemischer Forschungsbereiche.

Im wirtschaftswissenschaftlichen Teil des Studiums steht die Anwendung wissenschaftlicher Konzepte auf Managementfragen der chemischen, pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie sowie verwandter Branchen im Fokus. Der Vermittlung wirtschaftswissenschaftlicher Kompetenzen dienen hier neben Vorlesungen oft Seminare und Fallstudienübungen. Fallstudien sind Beispiele aus der Unternehmenspraxis, anhand derer die Studierenden die Entscheidungssituation des Managements nachvollziehen und eigene Vorschläge erarbeiten.
Wirtschaftschemikerinnen und -chemiker streben eine Karriere außerhalb der klassischen Laborlaufbahn an.
Die gezielte Vermittlung chemischer, betriebswirtschaftlicher und fächerübergreifender Kompetenzen qualifiziert die Studierenden für einen Arbeitsmarkt, der immer stärker durch das Zusammenwachsen verschiedener Fachrichtungen geprägt wird. Der nach wie vor junge Studiengang erfreut sich daher sowohl unter Studierenden als auch unter Arbeitgebenden wachsender Beliebtheit.

Studium

Prinzipiell existieren zwei verschiedene Modelle nach denen das Studienfach Wirtschaftschemie studiert werden kann: das Bändermodell und das konsekutive Modell.
Im Bändermodell werden Chemie und Wirtschaftswissenschaften sowohl im Bachelorstudium als auch im Masterstudium gelehrt.
Beim konsekutiven Modell werden zunächst grundlegende Kompetenzen im Rahmen eines chemieorientieren Bachelorstudium (z.B. BSc. Chemie oder BSc. Lebensmittelchemie) erworben, auf die dann der Masterstudiengang Wirtschaftschemie aufbaut. Den Studierenden wird so grundsätzlich die Möglichkeit offen gehalten, sich nach ihrem Bachelorstudium ggf. noch für einen monodisziplinären Fachabschluss zu entscheiden (z.B. MSc. Chemie oder MSc. Lebensmittelchemie).

Bachelor- und Masterstudium enden jeweils mit einer Abschlussarbeit. In dieser bearbeiten die Studierenden jeweils selbstständig ein chemisches oder wirtschaftswissenschaftliches Problem mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden. Entsprechende Arbeiten können in Kooperation mit einem Unternehmen der chemischen Industrie, auf theoretischer Basis oder klassisch-chemisch im Labor angefertigt werden. Im betriebswirtschaftlichen Bereich sind konzeptionelle Arbeiten, etwa zur Erfolgsmessung von Kooperationen mit Lieferfirmen sowie empirische Praxisarbeiten möglich, in denen Mitarbeitenden in Unternehmen zum Forschungsthema, zum Beispiel zur Ideenfindung am Beginn des Forschungs- und Entwicklungsprozesses befragt werden. Im stärker chemisch orientierten Bereich sind teilexperimentelle Arbeiten in Kooperation mit einer Forschungsgruppe des Fachbereichs Chemie möglich, z.B. zur Entwicklung neuer Reaktionsverfahren und ihrer wirtschaftlichen Bewertung.

Insgesamt bieten in Deutschland neun Hochschulen an den Fachbereichen Chemie das Studienfach Wirtschaftschemie an: Clausthal, Düsseldorf, Idstein, Kaiserslautern (Studienfach Bachelor: Chemie mit Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften ), Kiel, Münster, Regensburg, Rostock und Ulm. Die jeweiligen Hochschulen setzen in Hinblick auf Studieninhalte und -ablauf unterschiedliche Schwerpunkte. Studieninteressierte sollten sich im Vorfeld bezüglich möglicher Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen der jeweiligen Hochschulen erkundigen.

Der Abschluss MSc. Wirtschaftschemie befähigt zur Promotion in den Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) oder den Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. pol.).
Der Studiengang Wirtschaftschemie sieht vor, dass „frischgebackene“ Wirtschaftschemikerinnen und -chemiker direkt in das Berufsleben einsteigen. Ein enger Praxisbezug, z.B. während der Masterarbeit, wirkt hier unterstützend. Die Promotion bietet zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten, ist aber nicht Bestandteil der typischen Karriereplanung von Wirtschaftschemikerinnen und -chemikern.

Schematischer Vergleich des konsekutiven Modells und des Bändermodells
Beruf

Der berufliche Alltag von Wirtschaftschemiker*innen ist durch ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Kommunikation mit Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens (z.B. Kund*innen und Lieferfirmen) geprägt. Von Wirtschaftschemiker*innen wird erwartet, dass sie komplexe Produkte und Prozesse der chemischen Industrie verstehen, diese verständlich kommunizieren und vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Aspekte bewerten und vermarkten.

Dafür ist es unbedingt notwendig, dass Wirtschaftschemiker*innen sowohl die „Sprache“ der Naturwissenschaften als auch die der BWL sprechen, verstehen und schnell unterschiedliche Perspektiven einnehmen können. Sie qualifizieren sich so u.a. für das Management von Schnittstellen im Unternehmen, zur Tätigkeit in Unternehmensfunktionen, die sich durch das ganze Unternehmen ziehen (wie Controlling, Nachhaltigkeits- oder Innovationsmanagement) und zur Erfüllung besonderer Aufgaben in einzelnen Funktionen des Wertschöpfungsprozesses.

Im Einkauf gestalten Wirtschaftschemiker*innen z.B. die Beziehungen des Unternehmens mit seinen Lieferfirmen und erarbeiten Ansätze, um die Beschaffung kostengünstig zu gestalten. In der Forschungsabteilung (F&E) erarbeiten sie u.a. Strategien zum Schutz von Forschungsergebnissen und beteiligen sich an der Produktentwicklung. In der Produktion sind sie bspw. an der Einstufung der Wirtschaftlichkeit von Produktionsverfahren beteiligt. Im Marketing und im Vertrieb werden sie z.B. eingesetzt, um Marketingstrategien zu entwickeln.

Einsatzgebiete für Wirtschaftschemiker im Wertschöpfungsprozess der chemischen Industrie