Auf dieser Seite stellen wir Ihnen typische Tätigkeiten von Chemikerinnen und Chemikern vor. Neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten gibt es ganz neue Gebiete, auf denen man nach dem Studium oder der Promotion aktiv werden kann. Die Richtung bestimmt man durch die Schwerpunktwahl im Studium oder in der Promotion, durch Fortbildungen, weitere Orientierung sowie Spezialisierung „on the job“. Ein Wechsel des Arbeitsbereiches, während man schon im Beruf steht, ist in der Chemie kein seltener Fall – der Beruf Chemiker (m/w/d) bleibt immer spannend.
Viele der oben aufgeführten Arbeitsfelder werden von eigenständigen Dienstleistungsunternehmen angeboten. Diese arbeiten mit Unternehmen der chemischen Industrie als Kunden zusammen, z.B. Patentanwältinnen und -anwälte, sodass der Einstieg in das jeweilige Gebiet auch außerhalb der Industrie möglich ist.
Häufig beginnen Chemikerinnen und Chemiker ihre Laufbahn in Unternehmen anderer Industriezweige, die nicht direkt an die Chemie geknüpft sind. So haben beispielsweise Unternehmen der Pharma-, Kosmetik-, Nahrungsmittel-, Auto-, Elektro- und Baustoffindustrie sowie der Metallerzeugung und -verarbeitung Bedarf an Chemikerinnen und Chemikern bzw. Lebensmittelchemikerinnen und -chemikern.
Bundes- und Landesbehörden sowie kommunale Ämter beschäftigen Chemikerinnen und Chemiker vor allem in den Bereichen Umweltschutz, Überwachung, Genehmigung, Ver- und Entsorgung. In Gewerbeaufsichtsämtern arbeiten Chemikerinnen und Chemiker zumeist im technischen Öffentlichkeitsschutz (Genehmigung und Überwachung von Anlagen, z.B. Tanklager, Pipelines etc.) oder prüfen die Einhaltung immissionsrechtlicher Vorschriften. An den Lebensmittelchemischen Untersuchungsämtern werden bevorzugt Lebensmittelchemikerinnen und -chemiker eingestellt. Zoll, Feuerwehr und Polizei benötigen den Sachverstand von Chemiefachleuten, und auch Kliniken stellen Biochemikerinnen und -chemiker und Analytische Chemikerinnen und Chemiker ein.
Unternehmensberatungen helfen Firmen bei strategischen Aufgaben, zum Beispiel bei Umstrukturierungen oder Fusionen, beim Ausarbeiten neuer Strategien oder der Erschließung neuer Märkte. Obwohl betriebswirtschaftliche Kenntnisse dabei sehr wichtig sind, beschäftigen sie nicht nur Personen mit wirtschaftswissenschaftlichen Abschlüssen, sondern auch mit geistes- und naturwissenschaftlichen, darunter auch Chemikerinnen und Chemiker. Ihre Fähigkeiten zum analytischen Denken und zum Verständnis von komplexen Sachverhalten macht sie zu wertvollen Mitgliedern der interdisziplinären Teams, in denen in Unternehmensberatungen meist gearbeitet wird. Dort ergänzen sich die speziellen Fachkenntnisse und Erfahrungen, die die Mitarbeitenden aus ihren verschiedenen Fachrichtungen mitbringen.
Wer sein Fachwissen auf Papier bringen kann – ob für eine fachkundige Leserschaft oder die Allgemeinheit – und sich dem wissenschaftlichen Schreiben widmen möchte, der findet in Fach- oder Publikumszeitschriften entsprechende Medien. Hier ist es sinnvoll, mit einem Praktikum in einer Redaktion oder einem Verlag erste Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. Immer wichtiger werden zudem Publikationen oder Lernmaterialien, die über elektronische Medien angeboten werden. Natürlich sollte hierfür auch das richtige Werkzeug z.B. für die Arbeit an Internetseiten beherrscht werden. In Fachverlagen sichten und bewerten Redakteure (m/w/d) zur Veröffentlichung eingereichte Manuskripte. Hier erfordert der Kontakt zu Gutachterinnen und -gutachtern sowie Autorinnen und Autoren eine hohe Kommunikationsbereitschaft.
Chemikerinnen und Chemiker sind zudem freiberuflich als Berater (m/w/d) oder als Inhabende bzw. Mitgesellschafterinnen und -gesellschafter von Handelslaboratorien tätig. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit als Gutachter (m/w/d), Sachverständiger (m/w/d), Experte (m/w/d) und Analytiker (m/w/d) liegt in der Betreuung und Beratung von Unternehmen, die über kein eigenes Laboratorium verfügen oder für bestimmte Projekte die Fachkunde externer Beraterinnen und Berater benötigen. Das kann zum Beispiel ein System zur Qualitätskontrolle sein, das mit externen Fachkundigen eingeführt wird oder auch das Genehmigungsverfahren einer neuen Anlage. Eine selbständige Tätigkeit als Patentanwalt (m/w/d) nach juristischer Zusatzausbildung und Prüfung ist ebenfalls möglich.
Wissenswertes zu Gehältern für Einsteigende und Fortgeschrittene, z.B. die jährliche Gehaltsumfrage der GDCh, finden sich auf den Seiten des GDCh-Karriereservices.
Die Broschüre des GDCh-Karriereservice enthält zahlreiche Beiträge von Chemikerinnen und Chemikern aus Industrie, öffentlichem Dienst und Hochschule, die über ihr Arbeitsgebiet berichten. Ein Überblick über den Arbeitsmarkt und über wichtige Internetseiten runden die Broschüre ab.