Nach dem Schulabschluss bietet sich die duale oder schulische Ausbildung an. Die Ausbildungsinhalte sind vielfältig: Ob Organik, Anorganik oder Analytik - Theorie und Praxis wechseln sich ab, damit erlerntes Wissen auch angewendet wird.
Wer sich bereits während seiner Schulzeit für Chemie interessiert, denkt sicher auch darüber nach, einen Chemieberuf zu erlernen. Das ist ein guter Ansatz, denn Fachkräfte haben in der Chemie vielfältige Berufsperspektiven. Ob allerdings ein Chemiestudium an einer Hochschule oder Universität immer und für alle das Richtige ist, sollte gut überlegt sein – zumal es interessante Alternativen gibt.
Als direkter Weg in die Chemie nach dem Schulabschluss mit Mittlerer Reife oder Abitur bietet sich die zweijährige Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistent (CTA) (m/w/d) an einer Chemieschule an. Während dieser zwei Jahre erhalten die Auszubildenden eine fundierte Ausbildung in Theorie und Praxis, die mit einem staatlichen Examen abschließt.
Die Ausbildungsinhalte sind vielfältig: Ob Organik, Anorganik, Physikalische Chemie oder Analytik - Theorie und Praxis wechseln sich ab, damit erlerntes Wissen auch angewendet werden kann, z.B. in der instrumentellen Analytik oder beim Umwelt-Praktikum. Logisch, dass hier auch "vor Ort" Proben entnommen und analysiert werden, denn wirkliche Praxisnähe ist gefragt. Moderne Computerausrüstung unterstützt die Ausbildung sinnvoll.
Mit einer CTA-Ausbildung ist man für den anschließenden Berufseinstieg bestens gerüstet. CTA sind in zahlreichen Bereichen gefragt. Sei es in gewerblichen Betrieben wie bei Computer- oder Autoherstellern oder z.B. in der Lebensmittel-, Kosmetik-, Textil- oder Kunststoffindustrie. Auch Universitäten, Behörden, Untersuchungsämter und kommunale Einrichtungen bis hin zu wissenschaftlichen Instituten, Materialprüfungsanstalten und Umweltlabors haben für CTA immer Verwendung.
Der Frauenanteil bei den CTA entspricht ungefähr dem Bevölkerungsanteil und die Berufschancen für Frauen und Männer unterscheiden sich nicht. Nach einigen Jahren Berufserfahrung können CTA auch in leitende Positionen gelangen.
Vielleicht hat eine erfolgreiche CTA-Ausbildung aber auch das Interesse an einem Chemiestudium verstärkt oder sogar erst geweckt. Darauf sind die Absolvierenden ebenfalls gut vorbereitet. An zahlreichen Hochschulen werden Teile ihrer Ausbildung anerkannt. Schülerinnen und Schüler, die mit Mittlerer Reife in die Ausbildung eingestiegen sind, können an vielen Chemie-Schulen zusätzlich die Fachhochschulreife erwerben.
Wer sich für diesen Weg zur Chemie entscheidet, sollte sich die in Frage kommenden Schulen auf jeden Fall persönlich anschauen. Sie unterscheiden sich nicht allein in der Höhe des Schulgeldes, sondern auch durch das Angebot zusätzlicher Schwerpunkte, z.B. in den Bereichen Biotechnologie oder Umwelt. Manche Schulen bieten zinslose Darlehen an; im Extremfall gibt es bei guter Leistung sogar das Schulgeld zurück oder Freiplätze.
Eine Liste der Chemieschulen in Deutschland findet sich hier.
Die Welt von morgen verlangt nach neuen Lösungen. Das sind Aufgaben, die ohne Chemie nicht zu bewältigen sind. Die Erforschung und Entwicklung neuer Werkstoffe, Substanzen und Verfahren in der chemischen Industrie trägt dazu bei, unser Leben heute und in Zukunft gesünder, umweltfreundlicher und bequemer zu machen.
Spannende Herausforderungen also und genau die richtige Zeit für junge Talente, mit einer Ausbildung in der Chemie durchzustarten. Dafür bietet die chemisch-pharmazeutische Industrie über 50 verschiedene Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von dualen Studiengängen nicht nur in der Chemie und den weiteren Naturwissenschaften an, sondern auch in Berufsfeldern der Technik, Wirtschaft und Informationstechnologie (IT).
Schon heute setzen über 26 000 junge Menschen erfolgreich auf eine Ausbildung in der Chemie-Branche. Für interessierte Schülerinnen und Schüler, die sich über die Ausbildungsmöglichkeiten in der chemischen Industrie informieren möchten, betreiben die Chemie-Arbeitgeberverbände die Ausbildungskampagne Elementare Vielfalt (ElVi) - Deine Ausbildung in der Chemie-Branche.
Dort gibt es umfassende Informationen über die verschiedenen Ausbildungsberufe im naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Bereich, einen interaktiven Ausbildungsfinder zur Unterstützung bei der Berufswahl, Bewerbungstipps und eine bundesweite Ausbildungsbörse mit freien Ausbildungsplätzen und dualen Studienangeboten der Chemie-Unternehmen. Auch die Vorteile einer Ausbildung im Mittelstand werden hier näher beleuchtet. Kleine und mittlere Unternehmen der Branche präsentieren sich und ihre Ausbildung mit interessanten Firmenportraits. Wer Spaß am Rätseln hat und sein Wissen über die verschiedenen Ausbildungsberufe auf die Probe stellen will, nimmt am 360°-Ausbildungsquiz teil und spielt sich durch die Ausbildungswelt von Chemikant (m/w/d), Anlagenmechaniker (m/w/d), Fachkräften für Lagerlogistik und Co.
Chemielaboranten (m/w/d) arbeiten in enger Kooperation mit Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien der Industrie, an Hochschulen und in chemischen Forschungsstätten. Chemielaboranten (m/w/d) führen Analysen und Qualitätskontrollen, Synthesen und messtechnische Aufgaben selbstständig durch. Dabei planen sie die praktischen Arbeitsabläufe in den Labors, protokollieren die Arbeiten und werten die Ergebnisse aus. Bei ihren Arbeiten müssen sie mit hoher Verantwortung insbesondere die Vorschriften und Regelungen zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz, zum Umweltschutz sowie zur Qualitätssicherung berücksichtigen.
Die dreieinhalbjährige Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Je nach Schulabschluss und Leistung ist eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich. Nach erfolgreich abgeschlossener Abschlussprüfung stehen Berufsmöglichkeiten in allen Bereichen der chemischen Industrie offen. So kann z.B. in Laboren der Grundstoffindustrie, in Betrieben zur Herstellung von Arzneimitteln, Kunstfasern, Farben und Lacken, Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Kosmetika und Waschmitteln, der Erdölverarbeitung sowie in Baustofflaboratorien gearbeitet werden. Daneben bestehen auch in Forschungseinrichtungen und öffentlichen Instituten Einsatzmöglichkeiten.
Chemikanten (m/w/d) steuern und überwachen die Produktion. Sie sorgen für die Herstellung und Verarbeitung unterschiedlicher chemischer Erzeugnisse und Produkte (z.B. Kosmetika, Lacke, Waschmittel). Chemikanten (m/w/d) garantieren, dass – rund um die Uhr – alles sicher läuft. Dafür arbeiten sie z.B. mit Industriemechanikern (m/w/d) sowie Elektronikern für Automatisierungstechnik (m/w/d) zusammen und halten engen Kontakt zur Betriebsleitung. Die optimale Funktion der Anlagen und die hohe Qualität der Produkte müssen dabei stets im Einklang mit der Arbeitssicherheit und dem Umweltschutz stehen.
Manche chemischen Vorgänge laufen kontinuierlich ab und dulden keine Unterbrechung. Dementsprechend müssen Anlagen z.T. rund um die Uhr gefahren werden. Chemikanten (m/w/d) arbeiten daher häufig in Wechselschicht, auch nachts und am Wochenende.
Die Ausbildung findet im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt und dauert insgesamt dreieinhalb Jahre. Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer ist je nach Schulabschluss und Leistung möglich. Die erfolgreich abgeschlossene Abschlussprüfung zum Chemikant (m/w/d) ermöglicht Berufe in allen Produktionsbereichen der chemischen Industrie. So arbeiten Chemikanten (m/w/d) z.B. in Unternehmen der Grundstoffindustrie und in Produktionsbetrieben zur Herstellung von Arzneimitteln, Kunstfasern, Farben und Lacken, Pflanzenschutz- und Düngemitteln, Kosmetika und Waschmitteln. Daneben bestehen auch in der Mineralöl- und Baustoffindustrie Einsatzmöglichkeiten.
Wer als Laborant (m/w/d) im dualen System oder als CTA in einer Berufsfachschule eine berufliche Erstausbildung erfahren hat, kann danach ein Hochschulstudium aufnehmen. Wem die dazu nötige Fachhochschulreife fehlt, kann sie während einer CTA-Ausbildung oder Techniker(m/w/d)-Fortbildung erwerben.
Begabten Berufstätigen stehen die Hochschulen nach länderrechtlichen Bestimmungen auch offen, wenn sie die formale Hochschulreife nicht mitbringen. Meist sind dann Zugangsprüfungen zu absolvieren.
Auch nach einigen Jahren Berufspraxis ist ein Studium noch möglich, sowohl in Vollzeit als auch als berufsbegleitendes Studium. Immer wieder gibt es Firmen, die ein Studium unter bestimmten Bedingungen finanzieren.
Die Prüfungsordnungen der Hochschulen regeln, ob berufliche und/oder in einer Berufsausbildung erworbene Kenntnisse den Einstieg in ein höheres Semester des Bachelorstudiums ermöglichen. Das spart Zeit und berücksichtigt, dass Sie mit einer guten Ausbildung bereits Kenntnisse und Fertigkeiten erworben haben und deshalb mit dem Studium nicht bei Null anfangen müssen.
Nach dem Bachelor sind ein Masterstudium und anschließend eine Promotion möglich.
Wie man sieht: in der Chemie stehen abgestufte Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten für alle, die sich für das Fach und das Berufsfeld interessieren, offen. Wenn man sich beruflich und wissenschaftlich weiter entwickeln will, beraten Betriebe, Schulen und Hochschulen gerne.
Die AG „Berufliche Bildung" der GDCh vertritt die Belange von Auszubildenden und Berufstätigen nicht-akademischer Chemieberufe.
Weiterführende Informationen zu den Ausbildungen in der Chemie (inklusive Ausbildungsfinder) gibt es hier.
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