Schon aus fachlichen Gründen empfiehlt sich oftmals ein Hochschulwechsel. Wer bereits früh eine besondere Vorliebe für ein Fach entwickelt, das die eigene Hochschule nicht anbietet, sollte wechseln. Mit der Schaffung eines europäischen Bildungsraumes soll die Mobilität noch stärker gefördert werden. So erleichtert zum Beispiel ECTS die Anrechnung von Studienleistungen an verschiedenen europäischen Universitäten.
Wer wechseln will, sollte das am Ende eines Studienabschnittes tun, etwa nach dem Bachelor- oder nach dem Masterabschluss. Die Hochschulen erkennen die Abschlüsse im Studiengang Chemie in der Regel gegenseitig an. Es kann allerdings passieren, dass man nach einem Wechsel einzelne Lehrveranstaltungen an der neuen Universität nachholen muss. Einzelheiten sollte man rechtzeitig bei der Fachstudienberatung der Hochschulen erfragen.
Ein oder mehrere Semester im Ausland zu verbringen, z.B. im Rahmen eines EU-Austauschprogramms oder eines DAAD-Programms, ist aus vielen Gründen zu empfehlen. Auf diesem Weg können sowohl die fachliche Kompetenz als auch der persönliche Erfahrungsschatz enorm erweitert werden. Natürlich kann man dabei auch Englisch- und andere Sprachkenntnisse verbessern oder die Chance nutzen, eine vollkommen neue Sprache zu lernen. Mobilität, Flexibilität und Offenheit gegenüber anderen Kulturen zu zeigen, ist auf jeden Fall ein Pluspunkt für die spätere Karriere. Viele Hochschulen bieten integrierte Auslandssemester und -studien mit Abschluss an der Partner-Hochschule an.
Während des Studiums ist ein Praktikum in der chemischen Industrie empfehlenswert, um betriebliche Strukturen und aktuelle Forschungsthemen kennenzulernen. Solche Praktika werden manchmal direkt in Kooperation mit einer Hochschule oder per Stellenanzeige ausgeschrieben.
Die englische Sprache ist in einer internationalen Wissenschaft wie der Chemie maßgebend in der Kommunikation – ob in schriftlicher Form bei Veröffentlichungen von Forschungsergebnissen oder in mündlicher in Vorträgen.
Wenn sich die Möglichkeit zur Fortbildung in der professionellen Anwendung von Software zur Textverarbeitung, Präsentationen etc. ergibt, sollte diese durchaus genutzt werden. Hilfreich sind auch Fähigkeiten aus weiteren nicht-chemischen Bereichen, z.B. Patentrecht, richtiges Präsentieren, wissenschaftliches Schreiben, Grundlagen der BWL. Soft-Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeit muss man auch in Chemieberufen beherrschen.
Sowohl das Studium als auch eine Promotion erfordern eigenständiges Arbeiten, aber durch Teamarbeit an passender Stelle geht vieles schneller und einfacher von der Hand. Prüfungen sind immer Einzelleistungen, aber den Weg dahin kann man sich durch Lerngruppen enorm erleichtern, und auch die Laborarbeit ist im Team mit mehr Spaß und Effizienz verbunden.
Auch die GDCh bietet Fortbildungen an. Einen Überblick über die aktuellen Kurse gibt das Fortbildungsprogramm.